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Hochzeit

Die Hochzeit ist in allen großen und vermutlich auch kleinen Religionen und Glaubensgemeinschaften der Welt eines der größten, einflussreichsten und wichtigsten Rituale im Leben eines Menschen.

Die Trauung, Vermählung, Heirat oder Hochzeit - wie auch immer man sie nennen mag - ist aus vielerlei Gründen ein ganz besonderer Schritt im Menschenleben. Zum einen beinhaltet sie in fast jedem Verständnis vor allem den Aspekt des Erwachsenseins. Denn früher war es Tradition, dass der junge Mensch erst zum Zeitpunkt dieses Ereignisses das Elternhaus verließ,haendemitring um selbstständig einen Haushalt zu führen, eine Familie zu gründen. In vielen Kulturen, gerade den weniger zivilisierten, ist dies auch heute noch so.

Das Besondere an der Hochzeit in unserer westlichen Kultur ist jedoch auch die Tatsache, dass dieses Ritual als einziges sowohl weltliche als auch religiös-spirituelle Bedeutung beinhaltet. Ob wir unser Kind taufen, zur Kommunion, Bar Mizwa, Konfirmation, Firmung oder anderen religiösen Ritualen und “Wegpunkten” gehen lassen, lässt uns der Gesetzgeber aufgrund der Religionsfreiheit nicht nur offen, nein, es ist ihm offen gestanden auch herzlich gleich, ob wir dies tun oder nicht.

Mit allen anderen Ritualen wie der Taufe, der Konfirmation usw. verbindet der Gesetzgeber keinerlei Bedeutung. Ein getaufter Mensch genießt vor dem Gesetz keinerlei anderen Rechte und Pflichten - mal abgesehen von der christlichen Kirchensteuer - als ein ungetaufter.

Die Heirat jedoch ist das einzige Ritual, die einzige Wegestation, die auch den Gesetzgeber deutlich “interessiert” - vielmehr noch, zumindest christliche Heiraten sind nicht einmal möglich, wenn die gesetzliche Ehe nicht bereits geschlossen wurde.

Die Eheschließung ist also nicht nur in spirituell-religiöser Hinsicht, sondern auch in gesetzlicher ein bedeutender Schritt. Selbst wenn die Frau bzw. der Mann nicht den Namen der oder des Partners/Partnerin annehmen, so definiert man sich ab jenem Punkt gesetzlich gesehen zu einer Einheit. Verheiratete Paare genießen wesentlich mehr Rechte im Hinblick auf Entscheidungen, auf Zuwendungen und auch auf Verpflichtungen als Paare, die “nur” zusammen sind.

Und auch wenn Scheidungen heute leider nicht mehr zur Seltenheit gehören, so ziehen sie gesetzlich gesehen ein jedes Mal eine Menge an Ärger, Hürden und Kosten mit sich, so dass man sich seiner Sache im Vorfeld bereits recht sicher sein sollte, bevor man den Schritt zur Ehe wagt.

Im spirituell-religiösen Sinne ist die Bedeutung der Ehe jedoch noch viel tiefer, wenn auch thematisch jener der weltlich-gesetzlichen Ehe natürlich deutlich ähnlich.

Wie bereits erwähnt, symbolisiert die Ehe vor allem die Ablösung von der Herkunftsfamilie, dem Elternhaus. Das Erwachsenwerden oder -sein. In heutigen Zeiten mag dies vielleicht zumindest in unseren Breitengraden nur noch eine untergeordnete Rolle spielen, zumindest offensichtlich. Schließlich sind die meisten Menschen bereits weit über zwanzig, bevor sie diesen Schritt gehen, oftmals haben sie schon viele Jahre im Beruf, viele Beziehungen und viele Erfahrungen hinter sich gebracht, so dass diese Ablösung schon längst stattgefunden hat. Manchmal besteht sogar schon eine eigene Familie, denn auch dies ist heute ohne die Eheschließung möglich, was in früheren Jahren und auch heute noch in anderen Kulturen oft undenkbar ist und war.

Dennoch beinhaltet die Ehe trotz all dieser positiven Veränderungen - die auch die Zwangsehe immer weniger haben werden lassen - immer noch ein Stückweit jene Ablösung vom Elternhaus. Man ordnet sich fest und unabstreitbar einem anderen Menschen zu.

Dies hat natürlich auch viel mit Verantwortungsbewusstsein zu tun. Eine Beziehung ist einfach und schnell beendbar - zumindest im Vergleich zu einer Ehe oder gar einer Beziehung als Eltern - und bringt darum verhältnismäßig wenig Verantwortung mit sich. Wer sich jedoch zur Ehe entschließt, beweist sein Verantwortungsbewusstsein. Das Vertrauen in sich selbst und die eigene Entscheidung.

Und natürlich ist die Ehe auch ein “Ja-Sagen” zueinander und ein Zeichen tiefer Liebe und Verbundenheit. Viele Paare behaupten, ihre Liebe sei auch ohne einen Trauschein tief und rein und intensiv. Dem soll nicht widersprochen werden, dennoch wird ein jedes verheiratetes Paar bestätigen, dass sich in der Beziehung nach der Eheschließung dennoch etwas gefestigt habe.

Da die Hochzeit ein so wichtiger Punkt im Leben eines jeden Menschen, der sich dazu bereit erklärt, darstellt, ist es nur natürlich und richtig, dass auch jenes Ereignis rituell begangen wird.

Auch hier finden wir das Besondere einer Hochzeit als einem der Lebensrituale - denn kein Ereignis im Laufe des menschlichen Lebens ist so eng mit vielerlei, teils sehr spezieller und individueller Traditionen und Riten verbunden wie die Hochzeit.

Denn nicht nur jede Religions- und Glaubensgemeinschaft hat hier ihre ganz eigenen Riten und Traditionen, nein, vielmehr variieren jene sogar stark von Land zu Land, ja selbst von Region zu Region und schließlich sogar von Familie zu Familie.

IMG_7159So ist keine Trauungszeremonie wie die andere, denn jede stellt nur ein Mosaik aus vielen, verschiedenen traditionellen Riten dar.

In keinem Ereignis des Lebens nimmt der rituelle Charakter des Ereignisses eine derartige Stellung ein wie bei der Hochzeit, und somit ist sie auch ein perfektes Beispiel, um aufzuweisen, wie groß unser Zugang zu Ritualen und auch unser Bedürfnis danach ist.

Selbst der Gesetzgeber kann sich dem in diesem Falle nicht entziehen, im Gegenteil, waren standesamtliche Trauungen vor einigen Jahrzehnten noch farb- und schnörkellos und erinnerten eher an einen bürokratisch-verkrampften Staatsakt denn an einen liebevollen, bedeutungsschweren Schritt, so sind selbst die standesamtlichen Trauungen heute oft von rituellem Charakter, beinhalten teils sogar Symboliken, die aus religiösen Trauungen übernommen und umgesetzt wurden (wie das Tauschen der Ringe oder der Hochzeitskuss beispielsweise).

Da die Eheschließung ein so entscheidender Schritt im menschlichen Leben ist, ist die Bedeutung dieses rituellen Rahmens umso größer. Nur hier erfährt der Mut und der Ernst der Lage seine Berechtigung, nur hier erfährt das, was hinter diesem großen Schritt steht seine ihm zustehende Würde.

Nicht umsonst versetzt so eine Hochzeit oft ganze Familien wochenlang in fieberhafte Aufregung. So “nervig” dies auch manchmal sein mag, es würdigt den Tag - und was wäre so eine Hochzeit ohne die aufregende und kribbelnde Zeit der Vorbereitung und Vorfreude? Wohl auch wieder nur ein reiner “Staatsakt” - egal, in welchem Rahmen man nun heiratet.

Gerne gestalte ich mit Ihnen Ihre freie Trauzeremonie, lesen Sie mehr dazu hier. Auch nach vielen Jahren kann eine solche Zeremonie noch einmal heilsam sein. Lesen Sie mehr dazu hier.

 

Daniela Deuser - freie Rednerin & Ritualgestalterin - Hochzeitsplanung - www.lebensrituale.net